In der Quantenmechanik sind Teilcheneigenschaften mit Welleneigenschaften
verknüpft.
So ist die Wellenlänge mit der Teilchengeschwindigkeit oder allgemeiner
mit dem Teilchenimpuls verknüpft:
Je größer die Teilchengeschwindigkeit bzw. der Teilchenimpuls ist, umso
kürzer ist die Wellenlänge.
Der Umrechnungsfaktor ist eine Naturkonstante und trägt den
Namen Plancksches Wirkungsquantum oder auch
Planck-Konstante, abgekürzt
mit dem Buchstaben
(was ursprünglich für "hilf" stand, denn Max Planck
hatte diese Größe zunächst als reine Hilfsgröße angesehen,
die er eigentlich gerne wieder loswerden wollte).
In den Einheiten Angström (A) und der Masseneinheit MeV/c2 hat den Wert
Hier ist die Lichtgeschwindigkeit und die Energieeinheit MeV
steht für Mega-Elektronenvolt ( eV).
Die Fortbewegung eines
Teilchens mit einer Masse von einem MeV/c2
und einer
Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Sekunde würde
demnach durch eine ebene
Welle beschrieben, deren Wellenlänge 3717 Angström beträgt.
Oft teilt man auch noch durch 2 mal Pi und schreibt
(sprich: "h-quer").
Nützlich ist das oft auftretende Produkt
(genauer sind es MeV fm).
Dabei steht fm für die Längeneinheit Fermi = Meter.
Allgemein (auch relativistisch) gilt:
d.h. die Wellenlänge ist antiproportional zum Teilchenimpuls
mit dem Planckschen Wirkungsquantum als Umrechnungsfaktor, und analog ist die
Zeitdauer (Periodendauer) an einem Ort für den Durchgang einer
Wellenlänge antiproportional zur Teilchenenergie .
Da
die Frequenz ist, ergibt sich so die bekannte Beziehung
Die obigen Beziehungen gelten auch für sehr schnelle Teilchen und sogar für masselose
Teilchen wie beispielsweise Photonen.
Bei Teilchengeschwindigkeiten weit unterhalb der Lichtgeschwindigkeit ist
und somit
Wir sehen hier ein allgemeines Prinzip:
Immer wenn neue physikalische Erkenntnisse dazu führen, dass
zwei vorher getrennte physikalische Teilgebiete nun miteinander in Beziehung gesetzt
werden können, so gibt es eine neue physikalische Naturkonstante,
die die Umrechnung der Größen aus dem einen Teilgebiet in das andere Teilgebiet erlaubt.
In der Quantentheorie ist dies das Plancksche Wirkungsquantum , in der
speziellen Relativitätstheorie die Lichtgeschwindigkeit und in der
allgemeinen Relativitätstheorie (Gravitation) die Gravitationskonstante .
Meist findet man für den Wert
den man mit Hilfe der Elementarladung
und der Lichtgeschwindigkeit
sowie
der Einheit Angström
entsprechend umrechnen kann.
Was ist der Impuls eines Teilchens? In Kapitel 1.4 ist er uns bereits
als gespeicherter Kraftstoß oder Schwung begegnet.
Ausführlicher erläutert finden Sie diesen Begriff
in Die Symmetrie der Naturgesetze,
Kapitel 2.1 und
Kapitel 2.2.
Hier noch einige weiterführende Infos:
In der allgemeinen (auch relativistisch korrekten) Form kann man den obigen
Zusammenhang zwischen Teilchen- und Welleneigenschaften
in der einfachen Formel
zusammenfassen. Dabei ist hier der relativistische Viererimpuls (im Buchkapitel-Text weiter
oben war noch der Betrag des räumlichen
Impulsvektors ; leider ist die hier übliche Schreibweise manchmal doppeldeutig)
und ist der relativistische Wellenzahl-Vierervektor.
Das bedeutet, dass der Viererimpul vier Komponenten hat, nämlich als nullte Komponente die
relativistische Gesamtenergie (geteilt durch die
Lichtgeschwindigkeit ) sowie die 3 räumlichen
Komponenten des Impulsvektors (fett gedruckt):
(mehr dazu in den Zusatzinformationen zu Kapitel 3.2).
Analog sind die vier Komponenten des Vierer-Wellenvektors
gegeben durch
mit der Kreisfrequenz
und den 3 räumlichen Komponenten des Wellenzahlvektors
mit der Wellenlänge und dem Einheitsvektor
, der in die Richtung der Wellenbewegung zeigt.
Die Gleichung ergibt dann die beiden Gleichungen
Die erste Gleichung kennt man meist von Licht her, d.h. sie
gibt die Energie von Photonen an, die zu einer Lichtwelle der Frequenz gehören
(siehe Kapitel 2.2 Licht besteht aus Teilchen).
Die Formel gilt aber auch ganz allgemein für beliebige Teilchen.
Die zweite Gleichung sagt in ihrer obigen Vektorform zunächst,
dass der Teilchenimpuls in Richtung der Wellenbewegung zeigt. Schaut man auf die Längen der
Vektoren, so ergibt sie
oder
umgestellt
Das ist genau die Gleichung aus dem Buchkapitel-Text oben,
wobei wir oben statt geschrieben hatten.
Die obigen Gleichungen machen eines klar:
In der Quantentheorie sind Energie und Impuls die zentralen Größen,
da sie mit der Frequenz und der Wellenlänge
von Quantenwellen zusammenhängen.
Der Begriff der Kraft spielt dagegen keine zentrale Rolle mehr, da auch der Begriff der
Bahnkurve eines Teilchens wegfällt. Stattdessen
dreht sich nun alles darum, wie sich Frequenz und Wellenlänge
einer Quantenwelle verändern und damit die möglichen Energien und Impulse.
Die ebene Welle zum Viererimpuls kann man (bis auf den Normierungsfaktor)
einfach schreiben als
(siehe auch die Zusatzinformationen in Kapitel 2.3 zur ebenen Welle).
Das Produkt zwischen den beiden Vierervektoren und
dem Raumzeit-Vektor
mit der Zeit und dem Ort
ist dabei definiert durch
Details siehe auch Die Symmetrie der Naturgesetze,
Kapitel 4.3 Die Quantentheorie: Freie Teilchen.
Hier zeigt sich der Vorteil von Vierervektoren:
Das Produkt (von mir auch oft als geschrieben)
hat in jedem gleichförmig bewegten Bezugssystem
in der speziellen Relativitätstheorie denselben Wert, auch wenn die Vektorkomponenten
vom Bezugssystem abhängen.
Mehr zum Thema Vierervektoren in den Zusatzinformationen zu
Kapitel 3.2: Die spezielle Relativitätstheorie
und den dort angegebenen Links.
Umgekehrt gilt:
Da die Phase einer Welle nicht vom Bezugssystem abhängen darf,
muss
unabhängig vom Bezugssystem sein. Ein Wellenberg muss ein Wellenberg bleiben,
egal, ob wir ihn aus einem fahrenden Zug heraus betrachten oder nicht.
Daher muss ein Vierervektor sein, also
wie der Viererimpuls
beim Wechsel des Bezugssystems mit der Lorentzmatrix umgerechnet werden.
Nur deshalb macht die Gleichung
überhaupt Sinn, denn und sind beides Vierervektoren, so dass diese Gleichung in jedem
gleichförmig bewegten Bezugssystem gilt.